Kleiner Beitrag für eine bessere Welt

von Fairer Handel Wörth

Wörth unterstützt fair gehandelteWaren und Second-Hand-Kleidung

Von Daniel Steffen

Wörth. „Wir sind froh, dass wir einen kleinen Teil dazu beitragen, die Welt etwas besser zu machen“, sagt Anton Rothfischer. Für ihn ist die Arbeit im Eine-Welt-Laden in Wörth im wahrsten Sinne Ehrensache. An die vier Stunden pro Woche trifft man ihn dort, in der Schloßstraße 2, an. Von den Klassikern wie Schokolade, Kaffee, Gewürzeoder Tee bis hin zu selbst genähten Taschen sind dort jene Waren vorzufinden, die zu „fairen Bedingungen“ eingekauft worden sind.

Dass für die örtlichen Bauern zumindest etwas mehr Geld abfällt als im konventionellen Handel und vor Ort in den Herstellungsländern ein Schulbesuch ermöglicht wird, das gefällt dem ehemaligen Wörther Bürgermeister sehr gut. Natürlich wisse auch er, dass es in der Branche schwarze Schafe gibt, aber insgesamt sei man mit dem Eine-Welt-Gedanken auf dem richtigen Weg, ist sich Rothfischer sicher.

Vorsitz ist „ein Zufall“

Offiziell wurde die Stadt Wörth am 15. Oktober 2020 zur Fair- Trade-Stadt ernannt – und schon im Februar 2020 hatte sich der Verein „Fairer Handel Wörth“ gegründet. Dass Rothfischer der Vorsitzende ist, sei den Umständen zu verdanken. „Ich kam zufällig vorbei, als über eine mögliche Vorstandschaft beraten wurde“, erinnert sich Rothfischer. Als „Motoren“ hätten Hildegard Schindler, die Vorsitzende des Sozialausschusses, sowie Herbert Schötz und dessen Frau Anna den Verein aus der Taufe gehoben. „Ich war ja immer ein Vereinsmeier und habe mich für die Sache gleich begeistern können“, sagt Rothfischer. Da er in der Folgezeit in den Ruhestand wechselte, blieb für ihngenugfreie Zeit,denAufbau mit anzugehen.

Viele Strukturenwarenschon vorhanden.Sobesteht der Eine- Welt-Laden bereits seit 27 Jahren und an der jetzigen Adresse ist er seit 2004 ansässig.Rund15 ehrenamtliche Helfer kümmern sich um die Beschaffung, Einlagerung, Warenpräsentation und den Verkauf. Die große Anzahl von Helfern ermöglicht es, dass der Eine-Welt-Laden an drei Tagen in der Woche geöffnet hat. Am Donnerstag ist dies von 9 bis 12.30 Uhr der Fall, am Freitag von 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr.

Wie Rothfischer sagt, ist der Laden mal mehr, mal weniger gut frequentiert. „Wenn wir an einem Tag 100 Euro Umsatz gemacht haben, dann ist es ein guter Tag.“ Da die Waren fair gehandelt sind, seien die Preise generell höher. „Nicht alle wissen, dass wir fair gehandelte Waren anbieten und einige wundern sich sogar, dass wir denJob ehrenamtlich machen“, schmunzelt Rothfischer. Zum großen Teil sei die Kundschaft aber deswegen da, um durch das eigene Konsumverhalten zu einer gerechteren Welt beizutragen.

Preise bewusst niedrig Das gilt auch für den Second- Hand-Laden im Gebäude der Mittelschule Wörth, der Kleidung aller Art aus zweiter Hand anbietet. Die Preise zwischen drei und fünf Euro pro Kleidungsstück halte man bewusst niedrig, sagt Rothfischer. Es sei viel Kundschaft unterwegs, die jeden Cent zweimal umdrehen müsse. Insbesondere Familien griffen zur Second-Hand-Ware, weil die Kinder „schnell wieder aus der Kleidung herauswachsen“. Dadie Öffnungszeiten auf Samstag von 10 bis 12 Uhr und jeden ersten Mittwoch von 17 bis 19 Uhr beschränkt sind, sei im Laden oft reger Betrieb. Auch für ihn stünden etwa 15 Ehrenamtler zur Verfügung.

„Ich bin sehr froh darüber, dass die Leute ihre Freizeit für die gute Sache opfern“, betont Rothfischer. Als Initiatorin der Wörther Bewerbung hatte Hildegard Schindler 2019 die ersten Schritte zum Fair-Trade-Titel eingeleitet. „Der Titel dient uns als Schild nach außen. Damit zeigen wir als Stadt ein Gesicht und, dass uns die globalen Probleme sehr wohl etwas angehen“, erklärt sie.